Rhythmisch bewegt sich das welke Blattwerk mit dem Rauschen der Heizung. Das Rauschen. Tristes Grau lässt die Welt still stehen und das fahle Licht stärker wirken. Unwillkürlich lege ich meine kalten Hände auf die Heizung, blicke aus dem Fenster. Das Rauschen umhüllt mich.
Ich klappe den Kragen meiner Jacke nach oben und ziehe meinen Kopf ein. Mein Blick verliert sich in der Wasseroberfläche, die das Grau spiegelt. In meinem Kopf rauscht es.
Das Rauschen. Grau scheint es zu sein. Eine zähe Flüssigkeit. Es fühlt sich warm an. Klebt an meinen Fingerspitzen als ich es berühre. Die Wärme zieht in den Arm. Das Rauschen schmerzt.
Ich ziehe meine Hand erschrocken von der Heizung zurück. Die Handfläche pulsiert. Ist rot.
Das Rauschen lässt die Wasseroberfläche wabern. Sie breitet sich aus. Die zähflüssige graue Masse umschließt meine Schuhe. Das Rauschen klebt. Das vertrocknete Blattwerk lässt sich ohne Widerstand abrupfen. Einige Blättern zerfallen, rieseln zwischen meinen Fingern zu Boden.
Das Rauschen ist kalt. Eine Ente. Mitten auf dem See. Ich blicke ihr hinterher, wie sie an mir vorbeizieht. Mitten im grau, mitten im Rauschen.
Das Rauschen reicht mir bis zur Hüfte, steigt weiter. Das Rauschen fängt mich. Ich blinzele, meine Augen sind trocken, getrocknet von der Heizungsluft. In meinem Gesicht spüre ich die Kälte durch das Fenster. Stelle mir vor, dass nicht zu sehende Kanäle im Glas die Kälte hinein lassen und ich davon umhüllt werde.
Das Rauschen. Meine Gedanken sind nicht klar. Meine Gedanken kleben, sie sind grau und bleiben immer wieder haften. Graue Gedanken lassen sich nicht wegwischen.
Ich atme tief ein. Die zähe Flüssigkeit steht mir bis zum Kinn. Ich schließe die Augen.
Das Rauschen verändert sich. Das Grau verändert sich. Wie ein Riss, der sich unaufhaltsam ausbreitet. Sonnenstrahlen lassen den Reif auf den Blättern glitzern.
Ich kneife die Augen zusammen, als die Sonne sich in der Wasseroberfläche bricht. Ich schließe meine Augen, richte meine Augen gen Himmel. Die Kalte, klare Luft durchströmt mich. Ich atme das Rauschen aus.
Ich blicke auf meine Hand. Ich spüre, wie das Blut von der Wärme der Heizung pulsiert. Unwillkürlich reibe ich meine Hände. Mir fällt die Stille auf. Das Rauschen schweigt.
Autsch.
Ein schöner Text.
Jedoch dank des WordPress Themes leider nur sehr schwer lesbar (Laptop).
Schade um den Text.